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Stefan Sous | Privatsammlung

2013 | SD 16:9 | 14:55 min

„Da wird etwas zum Denkmal, das es normalerweis nicht verdient“, sagt der 1964 in Aachen geborene Künstler Stefan Sous. Rund 40 Teile beinhaltet sein „Sperrmüllhaufen“ aus Metall, deren Einzelteile bei SHW Casting Technologies im Werk Wasseralfingen unter der fachkundigen Leitung von Alfred Neukamm gegossen wurden. Den Künstler beeindruckten die riesenhaften Dimensionen, der

dort normalerweise gegossenen Teile von Schiffsmotoren und ähnlichem. “Demgegenüber erscheinen meine Teile geradezu winzig“, sagte der Künstler.
Sous‘ Arbeit trägt den Titel „Privatbesitz“, denn er ist der Meinung, dass ein Sperrmüllhaufen einiges über den oder die Besitzer der Gegenstände aussagt, die die ausgedienten

Gebrauchsgegenstände zur Abholung vor die Tür gestellt haben. Anders jedoch als der sonst willkürlich abgestellte Sperrmüll besteht der Sous‘sche Haufen nicht nur aus sorgsam ausgewählten Stücken, sondern erweist sich auch als bewusst angeordnet. Der Künstler sagt dazu: „Uns erscheint Sperrgut eigentlich willkürlich angehäuft. Meinem künstlerisch-bildhauerischen Blick erscheint es jedoch oftmals wie eine mit

Bedacht erzeugte Ansammlung oder Anordnung – oder gar wie ein Ensemble“. Der im ersten Moment vielleicht irritierende Vorschlag zeige sich schon im Entwurf als klassisches Stillleben. Das Verewigen des Abgenutzten lasse einen Gedanken an die Vergänglichkeit allen irdischen Seins zu. Somit ordnet es sich ein in die besonders in der niederländischen Stillleben-Malerei gepflegte Einbindung des Vanitas-Motivs.

Stefan Sous legte bei den Vorbereitungen zum Guss und beim Zusammenschweißen der Einzelteile sebst Hand an. Ja, er forderte von sich, den normalen Betriebsablauf so wenig wie möglich zu stören.
Sous studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Tony Cragg, und erhielt zahlreiche Preise. Seine Werke können in vielen Städten in ganz Deutschland bewundert werden..

Das Heidenheimer Bildhauersymposion

Gegenwartskunst und aktuelle Technologie miteinander zu verbinden, war der Grundgedanke des Bildhauersymposions Heidenheim. Hierzu boten unterschiedliche Industrie- und Handwerksbetriebe aus Heidenheim und Umgebung ausgewählten Künstlerinnen

und Künstlern die Möglichkeit, ihre Kunstwerke für den öffentlichen Raum in den Betrieben zu realisieren. Für die Künstler bestand die besondere Herausforderung darin, dass sie mit jenen Materialien und Produktionstechniken arbeiten

mussten, die in den jeweiligen Betrieben vorhanden waren. So kam es zu einer produktiven Konfrontation von Gegenwartskunst und aktueller Industrieproduktion, die ungewöhnliche Werke und Projekte hervorbrachte.